2005 hatten wir uns für den Norden Deutschlands entschieden. Im Internet fanden wir eine hundefreundliche Ferienwohnung Petras Friesenhaus in Emmelsbüll-Horsbüll unweit der dänischen Grenze.
Um es vorweg zu sagen, die „Kuschelwohnung“ in Petras Friesenhaus ist für einen Hundeurlaub optimal. Eine schöne große Wohnung mit allem Komfort und einem eingezäunten Grundstück, wo der Hund schalten und walten kann, wie er will. Dazu die umgebende Deichlandschaft, die zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden kann.
Die nächste größere Stadt ist Niebüll, etwa 7 Kilometer entfernt, sie bietet alle erforderlichen Einkaufsmöglichkeiten und mit ihrer Autoverladestation am Bahnhof die einzige Möglichkeit mit dem Pkw zur Insel Sylt zu gelangen.
Kulinarisch erforschten wir in der unmittelbaren Umgebung in Emmelsbüll-Horsbüll den „Friesischen Gasthof“ und in Niebüll das Cafe „Storchennest“. Der „Friesische Gasthof“ bietet Gastwirtschaftsatmosphäre mit einer reichlichen Auswahl an Speisen, das Cafe „Storchennest“ ist vom Ambiente wesentlich stimmungsvoller, die Karte bietet weniger, aber verfeinerte Gerichte. Der Service ist in beiden Gaststätten gut, das Essen schmeckt und die Preise liegen im regionalen Durchschnitt.
Unser erster Kontakt zur Nordsee fand am Südwesthörn statt. Die Fahrt dorthin führt über malerische Deichstraßen mit vielen reetgedeckten Häusern. Zugegeben, der erste Blick vom Deich auf’s Meer bei Ebbe ist schon ein wenig komisch, viel „Schlamm“ wenig Wasser. Übrigens sind die direkt an der Küste gelegenen Deiche meistens eingezäunt und von Schafen beweidet, so dass das freie Laufen lassen des Hundes dort nicht möglich ist.
Dagebüll ist das Tor zum Wattenmeer, hier legen die Fähren der W.D.R., nein nicht Westdeutscher Rundfunk sondern Wyker Dampfschiff Reederei, auf die Inseln Föhr und Amrum an. Im Strandhotel Dagebüll isst man ausgezeichnet mit freiem Blick auf das Wattenmeer und die Insel Föhr. Die beiden Fischstände an der Zufahrt zur Mole sind ebenfalls empfehlenswert.
Ein paar Kilometer südlich findet sich der nächste Hafen Schlüttsiel, von hier aus können z.B. Ausflugsfahrten und Krabbenfang mit der MS „Rungholt“ zu den Seehundbänken gemacht werden.
Weiter südlich folgen die Städte Bredstedt und Husum, dazwischen lohnt sich ein Abstecher auf die „Hamburger Hallig“, die über einen einspurigen Fahrweg mit dem Auto erreichbar ist.
Die Hafenstadt Husum besitzt eine sehenswerte Altstadt, der Tourismus ist hier schon mehr ausgeprägt.
Die Fördehafenstadt Flensburg war ein weiteres Ziel unserer Ausflüge. Man sollte nicht glauben wie hügelig die Stadt Flensburg ist. Die Altstadt mit ihrer Fußgängerzone und der Hafen laden zum Bummeln und Schauen ein. Die Ausstellung von alten Dampf- und Segelschiffe war das Sahnehäubchen.
Auf Empfehlung unserer Gastgeber besuchten wir die dänische Insel Romo – Sandstrände auf der westliche Inselseite, die mit dem Auto befahrbar sind, beherrschen hier das Bild. Im Hafen von Havneby kann man bei „Otto & Ani’s Fisk“ preiswert alle Arten von Fisch und Meeresfrüchten essen.
Mit dem Zug von Klanxbüll aus (der besseren Parkmöglichkeiten wegen) fuhren wir nach Westerland auf Sylt. Hier herscht Tourismus pur. Eintritt für Promenade und Strand beträgt 2,90 €, Hunde sind an der Promenade erlaubt, am Strand nicht. Die weiteren Ortschaften auf Sylt sind mit dem Bus erreichbar oder man investiert zur Zeit 78.- € und fährt mit dem Auto auf dem SyltShuttle nach Sylt. Über den Hindenburgdamm zur Insel Sylt führen nur Schienen.
Ein ähnlich teurer Spass ist die Fahrt mit dem Auto per Fähre auf Föhr oder Amrum, je nach Größe des Pkw zw. ca. 50 – 130 €, plus ca. 10 € pro Person. Auf Föhr und Amrum ist das Fahrrad dagegen ein preiswerte Alternative, wir bezahlten in Wyk für zwei Fahrräder 9.-€/Tag.
Alles in Allem waren es schöne 14 Tage an der Nordsee, auch weil wir völlig untypisches schönes windarmes Wetter hatten. Die Kuschelwohnung hat uns echt positiv überrascht, die Ausstattung ist nahezu perfekt, als Leseratte braucht man z.B. keine schweren Bücher ins Gepäck packen, zwei Regale bieten Lesestoff für jeden Geschmack.
Das Wattenmeer ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber auf den Inseln Sylt, Föhr und vor allem auf Amrum und Romo finden sich doch Sandstrände, ähnlich den Mitelmeerstränden.
Bademöglichkeiten in der Nähe gibt es am Südwesthörn und in Dagebüll. Hundestrände fanden wir in Dagebüll und auf Föhr, wobei allerdings auffällt, dass es die schlechtesten (flach, bei ablaufendem Wasser am ehesten trockenfallend) und weit entferntesten Strände waren. Es scheint küstenweit die Einteilung zu geben: guter Strand, nah am Parkplatz = Badestrand für die Allgemeinheit, schlechter Strand, weit weg = FKK-Strand, noch dahinter = Hundestrand. Wobei Strand nicht immer mit Sandstrand gleichzusetzen ist.
Die Entfernungen nach Dänemark/Romo ca. 60 Kilometer, Flensburg und Husum ca. 45 Kilometer, bequem in einer Stunde zu erreichen.
Wer mehr Zeit hat kann z.B. die nördlichste Landstraße L 192 Deutschlands von Flensburg/Harrislee nach Süderlügum befahren, oder Kiel, Hamburg, St. Peter-Ording oder Büsüm besuchen, mit der Fähre nach Helgoland fahren, das Legoland besuchen und vieles mehr.
Norddeutschland, es lohnt sich!!! Hier geht es zu den Bildern